Märchenhaftes Schultheater in Haus Kleineichen

Bewohnerin Fr. M. musiziert mit Musikpädagogin Annette Ricke an der Gitarre

 

Die Theater-AG der 7. Klasse der Gesamtschule Rösrath führte ihr selbst gestaltetes Märchen auf.

Als die Schüler*innen des Kurses „Darstellen und Gestalten“ des 7. Jahrgangs der Gesamtschule Rösrath sich auf den Weg machten, ein Theaterstück auf die Beine zu stellen, hatten sie nur eine Vorgabe: sie sollten ein Märchen in ein Theaterstück verwandeln. Sie entschieden sich für das ­Märchen Rapunzel, das u. a. die Themen „Ungerechtigkeit“, „Einsamkeit“ und „Willkür von Erwachsenen“ verhandelt. Und so entstand ein Stück, in dem die Jugendlichen eigene Erfahrungen zu diesen Themen in eigenen Geschichten verfassten. Dabei zeigte sich, dass die meisten das Gefühl kennen, zu wenig oder keine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Die Teilnehmer*innen der AG bedauerten es, ihre lang geprobte Aufführung nur 1 Mal aufführen zu können. Da setzte sich Lehrer Habich, mit Fr. Schulz, Leitung Sozialer Dienst im Haus Kleineichen, in Verbindung – und kurzfristig wurde für den 15.5.2023 ein weiterer Auftritt festgesetzt. Ein klassisches Win-win, denn dieses Angebot war zugleich eine große Freude für die Bewohner*innen von Haus Kleineichen. So wurde der Festsaal des Hauses durch die räumliche Gestaltung der Mitarbeiter und durch die ausgesuchten, selbst hergestellten der Requisiten der Schüler in ein „kleines Theater“ verwandelt.

Die doppelte Rapunzel und die Familienpizza

Was hat das Märchen Rapunzel mit einer Familienpizza gemein, und warum gibt es Rapunzel doppelt? Die Schüler*innen waren von diesem Titel selbst überrascht, da sie beim Projektbeginn Anfang dieses Jahres noch nicht wissen konnten, welches Theaterstück bis Mai entstehen sollte.
Denn im 1. Halbjahr lernten sie zuerst einmal die Grundlagen des Theaters kennen, sie lernten sich gegenseitig zu vertrauen und wie man sich wirkungsvoll und ohne Scham auf einer Bühne präsentieren kann.

Danach entwickelten die Jugendlichen nach und nach selbst das Theaterstück, in dem es um ein Mädchen namens Rapunzel geht, die mit sich selber im Konflikt steht, wie sie mit der Situation der fehlenden Liebe seitens der Eltern umgehen soll und deswegen das Elternhaus verlässt, um ihr Glück woanders zu suchen.

Fantasie und Spannung bis in die letzte Minute

Die BewohnerInnen verfolgten die Vorstellung bis zum Schluss konzentriert und gespannt, zeitweise hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Musikalische Einspielungen unterstützten die Inszenierung und lockerten den Verlauf sichtlich auf. Bewohnerin Fr. R, die früher selbst gerne Theater gespielt hat, lobte „die präzise Choreografie, die genialen Kostümideen und den perfekten Einsatz von Licht und Musik.“ Auch für die ausgefallenen Requisiten und die Schattenwaldbäume des Bühnenbildes fand sie anerkennende Worte: „Das kann rauskommen, wenn man junge Menschen einfach mal selber was machen lässt …“

Zum Abschluss belohnten die Bewohner*innen die Künstler mit großem Applaus, viele bedankten sich beim Verlassen des Festsaals und lobten die Aufführung in den höchsten Tönen. Und Einrichtungsleiterin Frau Schwarzendahl (hier mit dem Lehrerteam) hatte ein kleines Dankeschön vorbereitet. Aber auch die Schauspieler*innen bedankten sich für das Vertrauen und für die Möglichkeit ihr selbst geschriebenes Stück vor einem sehr netten Publikum aufführen zu dürfen.
Alles in allem war die Theateraufführung wieder einmal eine ausgefallene Bereicherung im Alltag des Haus Kleineichen auf hohem Niveau.


Die Mitwirkenden: Fabian B., Lena D., Tom G., Lena I., Marie K., Pia K., Leonie K., Paula S., Lina S., Oleksandra S., Zuzanna S., Maksim T., Carla W., Romy B., Felix V.
Begleitet wurde der Kurs durch die Lehrer*innen: Frieda Berger, Konstantin Habich, Pauline Heinemann.

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