Immer wieder sonntags …


Boxerhündin Nati bringt Leben ins Haus Kleineichen

Das Team und die Bewohner*innen des Haus Kleineichen sind immer wieder froh und dankbar über den engagierten Einsatz der Ehrenamtler, die das Leben im Haus wesentlich bereichern.

Herr Robert Schultz berichtet über die Besuche im Haus mit seiner Frau und Boxerhündin Nati: „Seit Sommer 2022 kommen wir, das sind meine Frau Dominika, unsere Boxerhündin Nati und ich, sonntags vormittags für ein bis zwei Stunden ins Alten- und Pflegeheim Kleineichen. Natürlich ist die Hündin die Hauptattraktion. Die Bewohner, die an unserer Runde teilnehmen, hatten früher meist selbst Haustiere, von denen sie dann auch gerne erzählen. Gemeinsam sitzen wir dann mit 
10–15 Personen im Festsaal des Hauses im Kreis und die Hündin genießt die Aufmerksamkeit, lässt sich kraulen oder legt sich zum Dösen auf ein Paar Füße. Besonders beliebt sind die Leckerchen- Runden, bei denen die Bewohner die Hündin mit kleinen Stückchen Salatgurke füttern dürfen.

Dazu gekommen sind wir eigentlich durch Zufall. Beim Gassi gehen kamen wir immer mal wieder am Alten- und Pflegeheim Kleineichen vorbei und über ein ehrenamtliches Engagement hatten wir schon öfter nachgedacht. Zuerst haben wir sonntags vormittags einzelne Bewohner – ohne Hund – besucht, bei denen sonst keine Angehörigen vorbeikommen.

Frau Schulz, Leitern des Sozialen Dienst, hat dann den Vorschlag gemacht, unsere Hündin mitzubringen und das einmal auszuprobieren. Da es so gut geklappt hat, kommen wir nun jeden Sonntag mit Hündin. Diese freut sich ebenfalls über die Abwechslung und begrüßt die Bewohner freudig schwanzwedelnd. Über die Zeit lernt man die Bewohner immer besser kennen. Die Treffen drehen sich zwar viel um die Hündin, aber natürlich wird auch über alles Mögliche andere gesprochen. Oftmals erzählen die Bewohner aus ihrem Leben oder es werden zwischendurch kleine Denkspiele gespielt. Auch Angehörige kommen immer wieder gern zu un­serer Runde dazu. Die Treffen ­werden dann kurz vor dem Mittag­essen beendet. Sowohl die Bewohner als auch unsere Hündin und wir selbst sind nach den Treffen immer ganz entspannt. Einige Bewohner erzählten uns, dass sie besser schlafen können, wenn der Hund da war und sie diesen gestreichelt haben. Wir empfinden diese wöchentlichen Treffen als Bereicherung in unserem Leben und können jedem ans Herz legen, einfach mal im Wohnort, z. B. bei einem Ehrenamtskoordinator der Stadt oder direkt in einem Wohnheim oder einer sozialen Einrichtung, vorstellig zu werden, natürlich auch ohne Hund.“

Tiere können Lebensfreude vermitteln

Das bestätigen die Erlebnisse mit Boxerhündin Nati, weshalb das Betreuerteam es besonders freut, dass das Ehepaar Schultz diesen Umgang mit ihrem Haustier für die Bewohner*innen möglich macht. Langjährige Erfahrungen haben gezeigt, wie positiv sich der Umgang mit Tieren insbesondere auch bei Menschen mit Demenz auf das allgemeine Wohlbefinden auswirkt. Die Begegnung mit dem Tier auf emotionaler Ebene, durch sinnliche Wahrnehmung wie Streicheln, Berührungen, Wärme und Nähe, kann ein Gefühl von Ge­borgenheit und bedingungslosem Angenommensein auslösen, bei dem die (verminderte) geistige Leistungsfähigkeit in den Hintergrund tritt. Über die Begegnung mit dem Tier gelingt so auch leichter, mit der (Um-)Welt in Kontakt zu treten. Und – wie auch Herr Schultz berichtet – öffnet die Erinnerung an eigene Haustiere nicht zuletzt eine Tür zum früheren Leben. Dieser wichtige Beitrag zu mehr Lebensqualität kann nicht hoch genug geschätzt werden. Und es zeigt sich wieder einmal, wieviel ehrenamtlicher Einsatz bewirken kann.

 

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