Trauerbegleitung im Haus Kleineichen

Kunsttherapeutin Anna Ryffel, Rösrather Hospizdienst

Was ist Kunsttherapie und wie kann sie trauernden Menschen helfen?

Der Rösrather Hospizdienst ist seit vielen Jahren ein guter Partner, mit dem wir vertrauensvoll und eng zusammenarbeiten, wenn Bewohner*innen unserer Einrichtung unheilbar schwer erkrankt sind. Bei Fragen und Sorgen sind die Ehrenamtlichen des Hospizdienstes da und nehmen sich die Zeit, wenn es in schweren Stunden darum geht, dem letzten Abschnitt des Lebens mit all seinen Herausforderungen zu begegnen.

Neben der Begleitung in schwerer Krankheit und im Sterben, ist der Hospizdienst auch in der Zeit der Trauer für die Bewohnerinnen und Bewohner des Haus Kleineichen da. Qualifizierte Ehrenamtliche stehen sowohl für die Einzeltrauerbegleitung zur Verfügung, aber auch die Teilnahme an Trauergruppen ist möglich. Dieses Angebot des Hospizdienstes wird seit März 2021 jetzt zusätzlich von der Rösrather Kunsttherapeutin Anna Ryffel erweitert und ergänzt.

Kreatives Schaffen als sinnvolle Unterstützung

Wer einen geliebten Menschen durch Tod verliert durchlebt tiefe seelische Schmerzen und die Situation ist meist kaum durch Worte erfassbar. Kreatives Schaffen kann hier in therapeutischer Begleitung eine sinnvolle Unterstützung sein. Denn wo Worte versagen, sind nonverbale Ausdrucksmöglichkeiten besonders wertvoll.

Dabei geht es in der Kunsttherapie nicht darum, ein künstlerisch wertvolles Endprodukt zu schaffen. Vielmehr steht die Selbsterfahrung des Trauernden im Rahmen seines künstlerischen Tuns im Vordergrund. Die geschaffenen Objekte können sich im Lauf der Begleitung immer aufs Neue verändern, je nachdem in welcher Verarbeitungsphase sich der Trauende gerade befindet.

Auf der Trauerreise Vertrauen ins Leben schöpfen

Im Idealfall erstreckt sich die kunsttherapeutische Begleitung eines Trauernden über mehrere Wochen oder Monate. In einem sicheren Rahmen durchlebt der Trauernde so seine ganz individuelle Trauerreise und kann neues Vertrauen ins Leben schöpfen. Dabei bieten ihm die von ihm geschaffenen Werke immer wieder die Chance, sich seines aktuellen Zustands bewusst zu werden und mögliche neue Perspektiven und Entfaltungsmöglichkeiten modellhaft auszuprobieren.

Es freut uns ganz besonders, dass Anna Ryffel bei ihrer ersten Begleitung im Auftrag des Hospizdienstes direkt in Haus Kleineichen zum Einsatz kommt und wir hoffen schon jetzt, dass dieses spendenfinanzierte Projekt ein fester Bestandteil im Angebot des Hospizdienstes wird.

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