Zirkus Antavia »Open Air« im Haus Kleineichen

Zur großen Freude der Bewohner gab es endlich, am Nachmittag des 12. August, im Garten des Hauses Kleineichen ein Wiedersehen mit dem Zirkus Antavia, der bereits im Advent 2015 die Bewohner mit seiner Show begeistert hatte.

Wie alle künstlerisch Tätigen leidet auch die Zirkusfamilie Bügler unter der Coronakrise. Die Vorstellungen dürfen nur im Freien stattfinden, ein Problem in diesem regennassen Sommer. Das wirtschaftliche Überleben, insbesondere die Versorgung der Tiere, wird da immer schwieriger. Umso glücklicher waren alle Beteiligten, bei herrlichem Wetter und angenehmen Temperaturen die Vorstellung unter blauem Himmel problemlos im Garten von Haus Kleineichen genießen zu können. Die Zirkusfamilie Bügler möchte mit ihrer Show eine Atmosphäre schaffen, bei der auch weniger mobile Menschen den Zirkus wiedererleben können.

Erinnerungen an frühe Zirkuserlebnisse

So wurde dann auch zunächst im Gesprächskreis mit einigen Bewohnern in Erinnerungen geschwelgt. Besuche im Zirkus »Krone«, »Williams«, »Barum« oder »Roncalli« in Köln sind vielen gut im Gedächtnis geblieben. Man tauschte sich angeregt aus über die vielen Attraktionen wie Hochseilakrobaten, Löwendompteure, Bären- und Hundedressuren, Jongleure sowie über die berühmten Clowns Charly Rivel und Fumagalli. Der Zirkusdirektor und die Musikkapelle hatten immer eine besondere Bedeutung, als man noch für nur 5 DM Eintritt mit Eltern und Geschwistern den Zirkus besuchte.

Hereinspaziert!

Gegen 14:30 Uhr kamen langsam die Gäste in den Garten. Aus der Eisbude gab es eine leckere Portion Eis, um die Wartezeit bis zur Vorstellung zu verkürzen. Ein Bewohner und eine Bewohnerin zeigten als »Vorgruppe« ihre Jonglierkünste, die sie sich schon im Vorfeld unter Anleitung angeeignet hatten. Um 15 Uhr hieß es dann »Manege frei«, die Show konnte beginnen. Unter Beachtung des nötigen Abstands zeigten die Brüder Bügler in einer einstündigen Vorstellung Zirkus vom Feinsten. Die Kostüme, die typische Zirkusmusik im Hintergrund sorgten für romantische Atmosphäre, wie aus einer anderen Zeit. In einem Wechsel zwischen professioneller Akrobatik und Clownerie, mit perfekt ausgeführten Jonglagen, begeisterten die Künstler ihre ­Zuschauer, insbesondere ein komplizierter Balanceakt mit Stühlen. Mit höchster Konzentration setzte der Jongleur nach und nach Stuhl um Stuhl miteinander zusammen, bis daraus ein großer Halbkreis entstand, den er längere Zeit mit dem Kopf in der Luft balancierte. Bravo-Rufe, Lachen und anhaltender Applaus aus dem Publikum waren der Lohn an diesem schönen, abwechslungsreichen Nachmittag. Einige Bewohner waren oben im Zimmer oder Gemeinschaftsraum geblieben und beobachteten das Spektakel vom Fenster aus in »Logen-Perspektive«, zollten Applaus und hatten auch sichtlich ihren Spaß.

Nach der Vorstellung konnten die Zuschauer dann noch ihre Preise aus der Verlosung abholen. Es war ein rundum gelungener Nachmittag für alle, Betreuer wie Bewohner.
Schön, dass es noch Zirkus in dieser Form für uns gibt und wir hoffen, dass das auch noch lange für uns so bleibt. Gerne unterstützen wir den Zirkus besonders in diesen schlechten Zeiten und wünschen ihm weiterhin ganz viel Erfolg!

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